The Derailers

Erstmals auf einer deutschen Bühne zu hören sind beim Festival in Kötz "The Derailers" aus Austin, Texas. In ihrer Heimatstadt zählen sie derzeit zum "most promising country music act" und daß dies berechtigt ist, beweist ihr aktuelles Album "Jackpot", welches die Derailers bei ihrer Deutschlandpremiere live vorstellen werden. Genau zum richtigen Zeitpunkt haben sie die trendige Mischung aus traditioneller Musik und modernem Drive gefunden.
"Wir haben vom Radio gelernt, nicht von MTV." Auf diese vereinfachte Formel bringt Tony Villaneuva, Leadsänger der Derailers, das Performance-Prinzip seiner Band. Die Derailers, zu deutsch "die Entgleiser", sind keineswegs selbst Entgleiste.
The Derailers
Dazu befahren sie viel zu gerne und gekonnt die vernetzten Railroadtracks zwischen den Hauptbahnhöfen Tradition und Konvention. Sie spielen eine Musik, in die sie ihre persönlichen Neigungen einbringen, von der Liebe zum Bakersfield-Sound eines Buck Owens, Merle Haggard oder Wynn Stewart, den stolzen texanischen Traditionen des Western Swing und der Honky Tonk Music bis hin zum "rebel rousin’ beat" des klassischen Rockabilly. Dazu kleiden sich die Herren Tony Villaneuva, Brian Hofeldt und Vic Gerard in stilgerechte Jackets und tragen auf der Bühne schon mal Sonnenbrillen. Eigenständigkeit haben die Derailers mit ihrem zweiten Album Jackpot hinreichend bewiesen und mit ihrer Liveshow - soviel ist sicher- leisten sich die Derailers keine Entgleisungen.
In Texas macht man keinen Unterschied zwischen einer Musikshow und einer Tanzveranstaltung. Bei Country Music Shows wird grundsätzlich getanzt. Die lebendigste Szene dieser Art findet man in den Innenstadtclubs der Hauptstadt Austin.

Aus der eigenartigen Mischung von Cowboys und Rock-And-Rollern entstehen immer wieder kantige Typen von Musikern, Bands, die ihre Inspiration direkt aus den gröbsten Wurzeln der Country Music und des frühen Rockabilly haben. Und alle paar Jahre gibt es eine Gruppe, die als klarer Favorit aus der dicht besetzten Szene hervorsticht. Wenn man die Fans, deren Anzahl sich jede Woche zu verdoppeln scheint, als Maßstab nimmt, dann geht der Pokal zur Zeit an die Derailers.

Der Grund dafür wird einem sehr schnell klar. Schon bei der ersten Note hört man mehr als nur die Stimmen der Bandleader Tony Villaneuva und Brian Hofeldt. Man hört George Jones. Man hört Buck Owens. Man hört Johnny Cash. Man hört Hank Williams. Man hört Country von Typen, die wissen, wie Rock gespielt wird.
Villaneuva, der Leadsänger und Songschreiber der Derailers, ist mit dieser Art Country Music „Ich grub mich durch den Plattenschrank meiner Eltern“ in Tangent, Oregon, aufgewachsen. Er traf in Portland, Oregon, Brian Hofeldt, einen exzellenten Gitarristen aus Caldwell, Idaho, „ich hörte mein ganzes Leben lang Country, aber auch Elvis, die Beatles, die Stones und hatte immer eine Schwäche für Rockabilly“. Tony hörte genau das, was er schon lange suchte: Hofeldt spielte wie ein zweiter Don Rich, der legendäre Gitarrist von Buck Owens. Und dazu sang er noch die perfekte Harmoniestimme wie das Vorbild. Villaneuva zog 1989 nach Austin, Hofeldt folgte ihm vier Jahre später, wo sie zusammen mit dem Bassisten Vic Ziolkowski, der seit vielen Jahren zum Kern der Austin-Musikszene gehört, die Derailers gründeten.

Tonträger: CD "Jackpot"